Wissen30. März 20183 Min. Lesezeit

Mit Kohlensäure versetztes Trinkwasser

Der eine mag es, der andere nicht: Kohlensäurehaltiges Wasser. Doch was ist Kohlensäure überhaupt und wie kommt sie ins Wasser? Wir klären auf.

Ein Glas mit frischem Wasser und einer Zitrone

Wasser mit oder ohne Kohlensäure? Eine Geschmackssache.

Als Alternative zum klassischem Leitungswasser oder stillen Mineralwasser ist mit Kohlensäure versetztes Trinkwasser sehr beliebt. Der Sprudel beeinflusst den Geschmack des Wassers positiv und regt die Verdauung an. Gekühlt schmeckt das Wasser besonders gut. Eine Übersäuerung muss bei dem mit Kohlendioxid versetzen Wasser nicht befürchtet werden, da es nur wenig echte Kohlensäure, sondern nur kleine Gasbläschen enthält und damit einen neutralen pH-Wert besitzt.

Was ist Kohlensäure?

Kohlensäure bildet sich aus Kohlendioxid (CO2) und Wasser (H2O). Die Moleküle binden locker aneinander, lassen sich aber leicht wieder lösen. Wer Gallonen oder Flaschen mit Sprudelwasser schüttelt, kennt den Effekt, dass die Luftbläschen im Wasser aufsteigen und sich an der Oberfläche sammeln. Nach dem Öffnen entweicht das Gas mit einem Zischen. Auch beim Kochen entweicht das Gas aus dem Wasser. Etwas Kohlensäure ist im Wasser bereits vorhanden. Ein großer Teil des Mineralwassers stammt aus Regionen, in denen das Wasser durch Vulkangestein gefiltert wurde. Diese Gestein enthält viel Kohlendioxid und gibt das Gas an das Wasser ab. Normales Leitungswasser enthält kaum Kohlensäure, kann aber mit dieser durch einen Aufsprudler angereichert werden. Neben Wasserspendern, die durch CO2-Kartuschen Sprudel in das Wasser bringen, ist auch eine Spezialarmatur, die das Trinkwasser mit CO2 versetzt, eine Möglichkeit, das prickelnde Trinkwasser schnell herzustellen.

Ist mit Kohlensäure versetztes Trinkwasser gesund?

Wer eine Übersäuerung des Körpers befürchtet, verzichtet nicht nur auf Kaffee, sondern häufig auch auf kohlensäurehaltige Getränke. Das Sprudelwasser muss aber selbst bei Sodbrennen nicht vom Speiseplan gestrichen werden, da es - entgegen der weit verbreiteten Annahme - keine Übersäuerung bewirkt. Die Kohlensäure besitzt einen pH-Wert von vier und entspricht damit einer schwachen Säure. In mit Kohlensäure versetztem Trinkwasser befindet sich aber so wenig Kohlensäure, dass der pH-Wert des Sprudelwassers meist bei sechs bis sieben liegt und damit neutral ist. Nur ein kleiner Teil des im Getränk vorhandenen Kohlendioxids reagiert tatsächlich mit dem Wasser zu echter Kohlensäure. Daher ist Sprudelwasser nicht sauer und wird auch von Menschen mit Sodbrennen oder einem übersäuerten Magen gut vertragen.

Das bewirkt mit Kohlensäure versetztes Trinkwasser

Mit Kohlensäure versetztes Trinkwasser prickelt angenehm beim Trinken und fördert dadurch die Wahrnehmung selbst feiner Geschmacksnuancen. Ursache ist die bessere Durchblutung der Mundschleimhaut aufgrund der Stimulation durch die kleinen Luftblasen. Zudem reinigt die Kohlensäure Geschmackspapillen im Mund und regt den Speichelfluss an, was die Aufnahme von Aromen intensiviert. Wer viel Wasser mit CO2 trinkt, ist schneller satt, weil auch das Gas den Magen füllt. Im Magen unterstützt das zugegebene Kohlendioxid die Verdauung, kann aber unter Umständen auch zu Aufstoßen führen. Wer viel trinken muss, bevorzugt daher oft Mineralwasser oder Trinkwasser mit einem geringeren Kohlensäureanteil. Köche verwenden mit Kohlensäure versetztes Trinkwasser gern zum Auflockern von Desserts oder als Ersatz für Backpulver. Die Säure setzt einen Gärprozess in Gang, der im Teig ein Aufblähen oder Anheben bewirkt. Ähnlich kann das Wasser zum fettfreien Anbraten von Fleisch Verwendung finden. Als nützlicher Nebeneffekt verlängert die Kohlensäure außerdem die Haltbarkeit des Wassers, da es Bakterien abtötet.

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André

Ohne Wasser - ohne André. Mindestens zwei Liter stilles Wasser sollten es am Tag schon sein, gerade nach dem Sport. Ob beim Basketball oder im Fitnessstudio: Eine Erfrischung zwischendurch muss sein!